F – Franzosenstrasse

Kassel – Bebra = 60 km.
Eingerichtet im Jahr 1973, seit 1990 ab Kassel, Altmarkt.

Der Wanderweg folgt mit nur geringen Abweichungen einer uralten Hö- henstraße. Mehrere Stätten deuten darauf hin, dass es sich um einen bedeutenden Handels-, Heer- und Pilgerweg gehandelt hat. In alten Ur- kunden wird er Königsstraße, Bergstraße, Weinstraße (we-in = Wagen), Sälzerweg, genannt. Als Königsstraße stand er unter dem besonderen Schutz des Reiches. Der Name „Franzosenstraße“ dürfte seit 1762 ge- bräuchlich sein, als die Franzosen den zugewachsenen Weg nach der am 24.6.1762 verlorenen Schlacht bei Wilhelmsthal freimachten und auf ihm abzogen. – Wie Historiker Landau schreibt, führte die Straße nach einer Zeichnung von 1673 von Kassel aus zwischen Niederkau- fungen und Ochshausen und zwischen Eschenstruth und Wellerode fort zur Höhe des heutigen Stiftswaldes, an Quentel vorbei, zwischen Hess.Lichtenau und Retterode hindurch auf das alte Schloss Reichen- bach, wo sie auf der Wasserscheide zwischen Werra und Fulda dahin- läuft. Ihr Zug geht nun zwischen Wickersrode und dem Dorf Reichenbach hindurch über die sogenannte Ecke und den Eisberg und ferner rechts von Hetzerode, Schemmern, Gehau, Königswald, Rockensüß, Cornberg, Dens, Nentershausen und Tannenberg und zwischen Süß und Blankenbach hin und bei Gerstungen über die Werra. – Diese uralte Wasserscheidenstraße war eine Hauptroute im Nord-Süd-Verkehr und hatte zahlreiche Abzweigungen nach Westen und Osten, so auch nach Melsungen und Rotenburg. – Den Wanderweg „Franzosenstraße“ führt der HWGHV bis Bebra, das schon in alter Zeit ein bedeutendes Straßenkreuz war.